Hans Mayer tritt nach 22 Jahren als Chef ab / Roland Schermer Nachfolger

Walting (shb) Ein Generationswechsel vollzog sich bei der Vorstands-Neuwahl des CSU-Ortsverbandes Walting: Roland Schermer löste den langjährigen Vorsitzenden Hans Mayer als Chef des Ortsvorstandes ab. Zu seinen Stellvertretern wurden Maria Frauenknecht und Hans Hiemer gewählt. Die Rolle des Schriftführers übernahm Josef Wittmann; Hans Schödl löste Hans Wittmann als Kassier ab; zu Beisitzern bestimmte man Matthias Schneider, Michael Mayer, Konrad Vogl, Ludwig Leitner und Bernhard Stark.

Im Kreis wird der Ortsverband vertreten durch Eduard Schöpfel jun., Jakob Haunschild, Siegfried Biber jun., Roland Schermer, Hans Mayer und Josef Auer. Der „alte" Ortsvorsitzende Hans Mayer eröffnete die Versammlung und gab den Bericht von den Aktivitäten der Orts-CSU im vergangenen Jahr. Das erste Halbjahr 2004 stand im Zeichen der Europawahl am 13. Juni. Mit der Wahlbeteiligung von 52,8 Prozent in Walting sei er sehr zufrieden, es war die zweitbeste im Landkreis, so Mayer. Beim Bayerischen Abend in Gungolding versuchte man, Politik und Humor zu verbinden, was sehr gut gelungen sei. Die alljährliche Dreitagesfahrt sei wieder sehr gut verlaufen; für die Fahrt heuer sei als Ziel Wernigerode im Harz geplant, sie finde vom 30. September bis 2. Oktober statt. Auch aktuelle kommunale Themen brachte er zur Sprache: So erwarte er, Hans Mayer in der Diskussion um die Hauptschulverlagerungen zunächst keine Änderungen für die Gemeinde. Schon jetzt würden die fünfte und sechste Klasse nach Eichstätt fahren. Da sich bei den Nachbargemeinden keine Einigung abzeichne, sei der Zug abgefahren; man könne jetzt nur abwarten, die nachlassenden Schülerzahlen würden ein übriges tun. Weniger Kinder - da würde auf absehbare Zeit von zwei Kindergärten in der Gemeinde einer überflüssig werden. Die aktuelle Politik in Bayern sei vom Schuldenabbau geprägt, das breche sich bis zu den Kommunen herab. Natürlich bedauere man, den Machtwechsel in Schleswig nicht geschafft zu haben und der „Abtritt" von Seehofer und Merz im letzten Jahr hinterlasse bis in den Ortsverband herunter einen schalen Nachgeschmack. Nur leichte Veränderungen gab es bei den Mitgliederzahlen: Nach 76 im vergangenen Jahr und einer Neuaufnahme beträgt er gegenwärtig 77. Nach 22 Jahren an der Spitze des Ortsvorstandes sei es für ihn, Mayer, Zeit, einem jüngeren Platz zu machen. Seit 1972 ist er in Partei und im Vorstand; von 1976 bis 1983 Stellvertreter und seit 1983 ununterbrochen Vorsitzender. Viele namhafte Politiker konnte er in der Zeit in der Gemeinde begrüßen: 1994 Theo Waigel in Pfalzpaint, Edmund Stoiber in Pfünz, Horst Seehofer in etlichen Bierzelten. Für ihn sei wichtig, dass die CSU einen festen Platz in der Gemeinde und im Landkreis innehabe. Er habe einen „bestellten Hof übergeben, bescheinigte ihm der CSU-Kreisvorsitzende und stellvertretende Landrat Anton Knapp. In seinem Referat informierte er über die augenblicklichen Aktivitäten und Probleme auf Kreisebene. Erfreulich, so Knapp, sei die finanzielle Lage des Kreises, nämlich nahezu schuldenfrei, sehe man von den Krankenhäusern ab; aber auch hier sei die Lage nicht dramatisch im Vergleich zu anderen Landkreisen, so Knapp. Schließlich ehrte der scheidende Vorsitzende Hans Mayer Willibald Spiegel für 25 Jahre mit Urkunde und Nadel. Bereits 40 Jahre im Ortsverband ist Frans Hutter.

"Nicht der Vorsitzende verkörpert die Partei"
Walting (shb) Der neue Vorsitzende der CSU Walting, Roland Schermer, ist 36 Jahr alt. Der gebürtige Hofstettener ist seit zwölf Jahren verheiratet und Vater dreier Kinder. Nach der Zweiradmechanikerlehre in Ingolstadt musste er zur Bundeswehr. Er war bei mehreren Auslandseinsätzen mit dabei: 1993/94 in Afrika und auf dem Balkan. Im weiteren zivilen Leben machte er seinen Staatlich geprüften Betriebswirt. Zurzeit studiert er an der FH Öffentliche Verwaltung. Er gab den Mitgliedern auf den Weg: Nicht der Vorsitzende verkörpert die Partei, sondern jeder Einzelne trägt mit dafür die Verantwortung.